Zur Geschichte
der orthodoxen Gemeinde
und des Klosters
„Entschlafen der Gottesmutter“

Das Dorf „Wojnowo“ ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch russische altgläubige Umsiedler entstanden.

Im Jahre 1654 haben sich die Altgläubigen von der Russisch-Orthodoxen Mutterkirche getrennt. Anlass dieser Trennung waren die Reformen des Kirchenlebens unter dem Patriarchen Nikon. Dabei ging es darum, dass die kirchlichen Schriftwerke, Gesänge sowie Rituale von den ursprünglichen (griechischen) Quellen abweichten und eine Angleichung an die Originalquellen brauchten. Diese Angleichung wurde unter dem Patriarchen Nikon durchgeführt. Einige Gläubige der Kirche wollten die Änderungen des Patriarchen Nikon aber nicht annehmen. Sie hielten sich an die fehlerhafte Schriften und die daraus entstandenen Bräuche und Sitten in ihrem Kirchenleben. Daher kam auch ihre Bezeichnung als „Altgläubige“.

Mit der Zeit sind aber auch unter den Altgläubigen verschiedene religiöse Strömungen entstanden, infolge derer die Altgläubigen sich in zwei große Lager gespaltet haben. Ein Lager unterwarf sich einer pastoralen Hierarchie, das andere Lager tat es aber nicht. Dieses Lager und seine Anhänger wurden dann als die „Priesterlosen“ bezeichnet.

Die „priesterlosen“ Altgläubigen zogen mit der Zeit aus dem tiefen Russland sowie aus den Suvalsko-Sejenenskij Gebieten des Polnischen Königreiches in Richtung Ostpreußen und ließen sich dort nieder. In Ostpreußen gründeten sie mehrere Dörfer, darunter auch das Dorf  Wojnowo.

Wojnowo unter dem Namen Eckerstdorf. Der damalige Landbesitzer – Sidor Borisow – nannte es aber Wojnowo. Mit der Zeit haben die Altgläubigen dieses Dorfes ein Gebetshaus aus Holz  sowie ein „Erlöser und Dreifältigkeit“ Kloster errichtet.

Das Kloster entwickelte sich besonders stark unter der Führung eines jungen gelehrten altgläubigen Mönches namens Paul, der später Paul von Preußen genannt wurde. Durch seine Bemühungen entstand die erste slawische Drückerei auf diesem Gebiet in der Nähe der Stadt Pisz. Mehrere Jahre studierte Paul von Preußen dogmatische und kanonische Schriftstücke sowie Werke von Heiligen Würdenträgern der Russisch-Orthodoxen Kirche, ehe er zur Schlussfolgerung kam, dass die Altgläubigen einen irreführenden Weg bei der Ausübung ihres religiösen Lebens eingeschlagen haben. Er stellte sich selbst wieder unter die Hierarchie der Russisch-Orthodoxen Mutterkirche und verließ im Jahre 1867 Ostpreußen, um für immer nach Russland zurückzukehren. Seine Predigertätigkeit trug aber dazu bei, dass im Dorf „Wojnowo“ sowie in den anderen Anrainerdörfern viele Altgläubigen sich auch unter die Hierarchie der Russisch-Orthodoxen Mutterkirche stellten. Sie wurden dann „Jedinowercy“ (Gleichgläubige)* genannt.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Mönchkloster von „Wojnowo“ zu einem Nonnenkloster. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges zählte die russische Kolonie auf diesem Gebiet rund 200 Gleichgläubigen sowie 700 Altgläubige.

Ab 1921 wurde die Gemeinde der „Jedinowercy“ (Gleichgläubige) vom Priester – Vater Alexander (Awajew) – geführt. Vater Alexander war zur Zeiten seiner Jugend ein Offizier in der Kaiserarmee Russlands.

*Allgemein werden die „Jedinowercy“ (Gleichgläubige) so erst nach 1800 benannt. Sie stellten sich zwar unter die Hierarchie der Russisch-Orthodoxen Kirche hielten sich aber im Ablauf ihres religiösen Lebens nach wie vor an die fehlerhaften liturgischen Quellen, welche aus der Zeit vor der „Nikon-Ära“ stammten.

Während des Erstes Weltkrieges geriet er in deutsche Gefangenschaft und blieb dadurch in Deutschland. Nach einiger Zeit traf er sich in Berlin mit dem Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland dem Bischof Jewlogie zusammen und ließ sich von ihm zum Priester weihen. Sodann wurde er als junger Priester nach Ostpreußen geschickt, wo er seine neue Heimat im Dorf „Wojnowo“ fand. Binnen kurzer Zeit gründete er hier eine orthodoxe Gemeinde, in der auch die „Jedinowercy“ betreut wurden und baute eine schöne Holzkirche. Er selbst führte ein asketisches Leben und verbrachte seine ganze Zeit in der Kirche. Er beschäftigte sich viel mit den einheimischen Kindern und unterrichtete sie in der Kirchenlehre sowie in der russischen Sprache.

In den 30er Jahren gründete er eine Nonnen gemeinschaft, welche sich in der Nähe der Holzkirche in einem dafür erbauten Haus einquartierte.

Seit 1946 steht die Orthodoxe Gemeinde von Wojnowo unter der Jurisdiktion der Orthodoxen Kirche Polens.

Vater Alexander starbt im Jahre 1956 und ist auf dem Kirchenfriedhof (Hinter der Holzkirche) beigesetzt worden. Die Nonnen, die unter seiner geistigen Führung standen, zogen nun in das Frauenklöster, das sich auf dem Hl. Berg „Grabarka“ befand und auch jetzt befindet. Seit der Zeit wurde das Nonnenhaus in Wojnowo zu einem Gemeindehaus, wo sich die nachfolgenden Gemeindepriester aufhielten. In Folgezeiten wurde die orthodoxe Gemeinde von Wojnowo durch den Abzug der Gemeindemitglieder aus Polen nach Deutschland immer kleiner und kleiner. Auch die Holzkirche verlor durch zahlreiche Plünderungen wertvoller Ikonen an Pracht.

1994 kam Vater Basilius (Omelyanchyk) als Gemeindepriester nach „Wojnowo“. Durch seine Bemühungen wurde die fast zerfallene Holzkirche in den Jahren 1995-1996 voll saniert.

Mit dem Beschluss vom 15.04.1995 des Bistumsrates von Bialystok und Gdansk unter der Leitung des Erzbischofs Sawa zog die Nonnengemeinschaft wieder nach Wojnowo. Hier beginnt des neue Zeitalter der Orthodoxen Gemeinde im Dorf Wojnowo. In der Holzkirche entflammt wieder das Ewige Gebet. Aber nicht nur in der Kirche, sondern auch während der Arbeit und in den Nonnenzellen ist jetzt das Ewige Gebet zu hören, denn das Gebet ist die Hauptaufgabe der Mönche und Nonnen. Die Nonnen in Wojnowo beten zum Herr für sich, für ihre Nächsten, für alle diejenigen, die sich in Not und Leid befinden, aber auch für die ganze Welt. Sie betreuen die Kirche und bezeugen mit ihren Leben die ewigen Werte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.

Die Orthodoxe Kirche Polens zählt ca. 600000 Mitglieder. Sie umfasst sechs Bistümer und sieben Klöster (davon 4 Mönch- und 3 Nonnenklöster). Die Orthodoxe Kirche beruht auf Dogmen und Beschlüssen der Sieben Weltkonzile der  Kirchen. Sie erkennt nicht an die „Dogmen“ (Glaubenssätze), welche die Römisch-Katholische Kirche beschlossen hat, wie:

  • Der Glaubenssatz über felioque – Änderung des Glaubensbekenntnisses, wonach Der Heilige Geist auch von dem Sohn  ( Jesus Christus )   hervorgeht;
  • Der Glaubenssatz über das „Fegefeuer“;
  • Der Glaubenssatz über den „Papst als Oberhaupt der Christlichen Kirche“ sowie über die „Unfehlbarkeit des Papstes“;
  • Der Glaubenssatz über die „unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter“ (die Orthodoxe Kirche glaubt in diesem Zusammenhang, dass nur Der Herr Jesus Christus ohne Ursünde auf die Welt kam).

 

In der Orthodoxen Kirche:

  • Die Kommunion (Eucharistie) erfolgt unter den Bildnissen des Brotes und des Weines;
  • Kinder gehen zur Kommunion sobald sie getauft worden sind;
  • Das Sakrament des Ölsalbens erfolgt gleich nach dem Sakrament der Taufe;
  • Die orthodoxe Bischöfe wahren das Zölibat und bleiben unverheiratet; Priester und Diakonen dem gegenüber können verheiratet sein und eine Familie gründen;
  • Das Zeichen des Kreuzes wird nicht mit fünf Fingern (wie bei Katholiken), sondern mit drei zusammengeführten Fingern gemacht, als Symbol für die Dreifältigkeit Gottes;
  • Während der Gottesdienste werden die Gebete von einem Chor gesungen (ohne Gebrauch von Musikinstrumenten);
  • In den meisten Orthodoxen Kirchen Polens werden die Gottesdienste in der altkirchenslawischen Sprache abgehalten.

 

Adresse des Klosters
Wojnowo 24, 12-220 Ruciane-Nida, Polen

Tel.
+ 48 87 4257081

Konto
KB S.A. 5 O./Białystok
20 1500 1344 1213 4007 9159 0000 

Jeśli nasze problemy wydaja się nam zbyt wielkie to znaczy, że nie oddaliśmy się w pełni woli Bożej.
św. Sylwan Atoski

Najbliższa liturgia

3 grudnia godz 17.00 adoracja świętych relikwi Życiodajnego Krzyża Pańskiego oraz Szaty Bogurodzicy, godz: 18 całonocne czuwanie przed świętem Wprowadzenia do świątyni NMP.

4 grudnia - święto Wprodzenia do świątyni NMP, Akatyst do Przenajświętszej Bogurodzicy godz: 9.00, czasy i Liturgia godz: 10.00!

Nabożeństwo w głónej świątyni monasteru.  Serdecznie zapraszamy!

Zwiedzanie cerkwi

Od 1 października zwiedzanie okazjonalne!

Niedziela, poniedziałek i święta religijne, od godz: 15.00- 18.00.

W dni powszednie od godz: 10.00 - 14.00 oraz 15.00 - 17.00.

Aby się wcześniej umówić, należy dzwonić w godz: 10.00 - 17.00 na nr 660707570